2022-09-05 - Airbus, U-Boot und Keywest

Noch nicht ganz ausgeschlafen, haben wir uns mit dem ausgezeichneten Frühstück des St. Annen Hotels wieder wach gegessen. Das Wetter war etwas kühler und bewölkter als in den letzten Tagen, aber das hielt uns nicht davon ab, weiter Hamburg zu besichtigten.

Wir fuhren durch halb Hamburg um an einer Führung durch das Airbus Werk Hamburg-Finkenwerder teilzunehmen. Bei einer interessanten Tour sahen wir Teile der Werkshallen in denen u.a. die A320, A330 und A350, sowie früher auch die A380 gefertigt werden. Einzelne Sektionen eines Flugzeuges werden aus anderen Produktionsstätten in England, Frankreich und Spanien mit den riesigen Beluga-Transportflugzeugen hierher gebracht und zusammengebaut. Übrigens herrscht auf dem Airbusgelände strengstes Film- und Fotoverbot. Wird man beim fotografieren erwischt, erfolgt eine sofortige Verweisung vom Werksgelände, eine Strafzahlung und weitere €180,-- je aufgenommenen Foto. Daher gibt es hier auch keine Bilder von dem Werksbesuch.

Waren wir die letzten Tage über und auf dem Wasser unterwegs, so wollten wir uns heute ein Gefährt ansehen, dass sich auch unter Wasser bewegen kann bzw. konnte. 

Wir besuchten das am Hamburger Fischmarkt liegende U-Boot U-434. Dieses russische U-Boot versah als B-515 von 1980 bis 2002 Dienst in der russischen Armee. Von dort kauften es Investoren und machten daraus das U-434-Museumsschiff. Mit eine Länge von 90,16 m, einer Breite von 8,72m, einer Gesamthöhe von 14,72 und einem Gewicht von ca. 2 Tonnen war es eines der größeren U-Boote seiner Zeit.




Das innere des Boote ist vollgestopft mit technischem Gerät und den dafür erforderlichen Leitungen. Die einzelnen Sektionen des Schiffes waren mit Schottluken versehen, durch welche sich die Matrosen immer wieder hindurch quetschen mussten und die im Notfall verschlossen werden konnten.





Für die 84 Mann Besatzung war daher nur minimal Platz. Und das bei einer Temperatur von zw. über 40 Grad, im Maschinenraum sogar über 60 Grad.





Über sechs Torpedorohre konnten die 24 mitgeführten Torpedos verschossen werden, wobei die Ladezeit nur 6-8 Minuten betrug. Mit drei 1.733 PS Dieselmotoren und drei 1.740 PS Elektromotoren war die U-434 gut motorisiert. Tauchen konnte das Boot bis zu 400 Meter tief und 25 Tage lang.





Obwohl die Besichtigung sehr interessant war, waren wir wieder froh, als wir das U-Boot verlassen konnten. Wie man es dort drinnen über einen längeren Zeitraum mit vielen anderen Menschen aushält, ist uns ein Rätsel.

Wir gingen nun zu den Landungsbrücken und suchten uns ein Lokal für unsere Mittagabendessen. Auf gut Glück gingen wir in die Hafenwirtschaft. Und wir hatten Glück, denn die Portionen waren groß und schmeckten auch noch gut. Edith hatte eine Fischplatte mit verschiedenen Fischen und Franz eine gebackene Scholle mit ausgezeichnetem Kartoffelsalat.


Nun war es an der Zeit in die nahe gelegene Nochtwache zum Konzert der irischen Band Keywest zu gehen. Neben der Nochtwache gibt es auch den Nochtspeicher. Beides sind Konzertbühnen in einem Haus, in denen fast jeden Tag von Literatur, über Tanz, Kabarett und Konzerten alles gespielt wird. Das 'Nocht' im Namen rührt nicht von 'Nacht', sondern vom Schiffs- und Tropenmediziner Bernhard Nocht her.

Das Konzert fand in sehr intimen Rahmen statt. Gut 60 Besucher lauschten den Klängen der Band. Der Konzertsaal glich eher einer kleinen Disco mit Bühne, Bar, Sitzgelegenheiten und einer Tanzfläche. Und das war gut so. Wir konnten sitzend oder stehend dem Konzert folgen. Wie es uns gerade passte. Trotz der wenigen Zuschauer war die Stimmung gut und uns hat es auch gefallen. 






Unsere heutige Tagesroute: